Mittwoch, 18. Januar 2012

Doppeltes Designer-Glück heißt nicht immer zwingend schick...

 Neulich bei H&M: nun ja, im Allgemeinden kämpfe ich ja auch an vorderster Front, wenn es darum geht, mein hart verdientes Geld in Designerfummel anzulegen. Vor allem wenn sie trendy und extravagant sind und bei den Preisen nicht vor lauter Schreck meine Kreditkarte zerplatzen lassen. Wenn sie dazu noch bei einer Bekleidungskette angeboten werden, aber nicht geradezu wie vom Billigdiscounter aussehen, bin ich im siebten Kleiderhimmel. Dafür verzichte ich dann auch auf das Glas Champagner, das mir zwar in den Nobelläden auf der Düsseldorfer Kö zum Shopping gereicht wird, aber bei deren Klamottenpreisen ich mich dann doch frage, ob sich die Kleider auch zu ner Eigentumswohnung ausklappen lassen. Wenn man denn dann schon ein Vermögen investiert!

Wie erfreulich für mich, dass es da die immer wiederkehrenden Designer-Kollektionen beim guten alten H&M gibt. Was mit King Karl Lagerfeld vor etlichen Jahren in Form von couturigen Entwürfen in akzeptabler Verarbeitung zum Top-Preis begann, hat sich mit den Jahren etwas abgeschliffen. Leider haben sich die Preise eher in die andere Richtung etabliert, was zur Folge hat, dass die In-den-ersten-10-Sekunden-ist-alles-weg-Situation sich eher entspannt hat.  Auch wenn H&M sich zur Steigerung der Haben-will-Mentalität fein ausgedacht hatte,  die Ausgabe von bunten Plastikbändchen, gekoppelt an eine 15-minütige-Einkaufsphase, einzuführen. Jedoch konnte das die Shopping-Sucht derer, die unbedingt einem Designer-Teil in ihrem Schrank ein neues Zuhause geben wollen, nicht namhaft steigern.  Und noch eine Unart haben sich die Designer der neueren Kollektionen angewöhnt: während die  ersten noch bis zur Venusfrauen- Größe 46 produziert haben, hält man sich jetzt in diesem Refugium dezent zurück und schließt Frauen jenseits der siebzig Kilo einfach so aus. Aber  wer würde das negativ bewerten wollen, wo doch die Mehrheit der deutschen Frauen eher eine Größe 32 trägt? Mit schöner Regelmäßigkeit wühle ich mich bei H&M durch meterweise Bügel, auf denen T-Shirts hängen, in denen ich ausschließlich Größe 32/34 lese. Jenseits der Größe 40 schrumpft das Sortiment auf ein Minimum zusammen, was natürlich nur daran liegt, das Größe 40/42 nur nicht gefragt ist.

Nun gut: bereits im November standen wir Mädels in den Startlöchern um Donatellas Entwürfe zu begutachten und den Ansturm auf die Versace for H&M Kollektion zu beginnen. Auch wenn sich die Preise für ein Kleid schon wieder in Richtung der 200-Euro-Marke bewegt haben, konnte die Kollektion mit crazy Design und ordentlicher Verarbeitung und Qualität punkten.  Jetzt gibt es ihre neue Cruise-Kollektion. Nein liebe Donatella, wo sind Deine so typischen Versace-Schnitte, weich, fließend, Göttinnen-Look?
Was uns da entgegenstrahlt ist eher mühselig drapiert, spießig gemustert und von  Göttin ist Frau in diesen Entwürfen so weit weg wie ein Elefant von der Grazie. Dafür sind hier aber auch die Preise wieder eher moderat. Hm…! 

Ich entscheide mich nicht zuzuschlagen und dem Designer-Etikett zu widerstehen. Ich höre ein heftiges Jauchzen meiner Kreditkarte, die in meiner Geldbörse hin und her hüpft.  Mal sehen, wie lange die Bügel in den Filialen noch hübsch voll hängen. Sollte ich doch zufällig in den nächsten Tagen an einer H&M-Filiale vorkommen, könnte ich ja einen klitzekleinen Blick auf die Teile werfen. Bei mehrmaliger Begutachtung erhöht sich laut Psychologen der Gefällt-mir-Faktor.  Also nur einen klitzekleinen winzigen Blick und vielleicht ein klitzekleines Teil nach Hause entführen…….

Nein ….nein…nein…nein…ommmmm…..

2 Kommentare:

  1. Eine wunderscône Frau

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  2. sehr amüsant geschrieben :)

    bin schon gespannt, was du sonst noch zu erzählen hast :)

    lg Pia

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