Sonntag, 17. Februar 2013

Tour mit Tüten oder wie man Sklave seiner Einkäufe wird


Fremde Städte sind ja immer ein willkommener Anlass für Shopping Exzesse. In der Hauptstadt sowieso. Nur dumm, dass zu Einkaufstouren auf Kurztrips auch immer gehört die erworbenen Schätze nachhause zu transportieren. Aber wer möchte schon über so etwas nachdenken wenn an jeder Ecke die schönsten Modeneuheiten locken? Also fleißig eingekauft, denn Frau braucht ab und zu die Glückshormone, die schöne neue Dinge ihr bescheren. 

Irgendwie wird es schon gehen denke ich nachdem ich im Hotel alle Neuerwerbungen hübsch nebeneinander aufgereiht stehen sehe. Dummerweise habe ich mich vor dem Hinflug entschieden meine gesamte Reisegarderobe als Handgepäck zu befördern um mir die lästigen Wartezeiten am Gepäckband zu ersparen. Eine äußerst dumme Entscheidung, da ich durch das vergessene Sicherheitsschloss auch nicht in der Lage bin mein Köfferchen hübsch im Bauch des Flugzeugs verstauen zu lassen. 

Vor dem Einsteigen in den Flieger überlege ich wie ich der Flugbegleiterin meinen bunten Reigen von Tüten schmackhaft machen kann, damit sie mich nicht gleich tötet. Und während ich aus dem Augenwinkel beobachte wie sich im Mittelgang des Airbus die hinter mir eingestiegenen Passagiere stapeln, weil ich haufenweise Tüten verstaue und damit fünf Gepäckfächer besetze, fühle ich ein bisschen mit Loriot. Und der eigentliche Spaß kommt erst auf als mir bewusst wird, dass ich mit dem ganzen Tütenkofferzeugs auch noch einmal umsteigen darf. Augen zu und durch denke ich und freue mich auf die Schnellzugverbindung, die mich vom Düsseldorfer Flughafen in meine Heimatstadt bringt. Doch ohne die Bahn sollte man die Rechnung nie machen. 

Da sich meine Begeisterung für einen halbstündigen Spaziergang durch die Flughafenhalle um 23:00 Uhr mit 95 Tüten von Flugsteig A nach D in Grenzen hält, überlege ich schon, den erstbesten Mitarbeiter vom Sicherheitspersonal mit meinen gesamten Einkäufen zu beglücken oder mir kurzfristig noch zwei weitere Arme zu zulegen. 

Und dann sind ja Montag Abende um 23:00 Uhr in der Regel auch bestens geeignet Reisende mit zusätzlichen schönen Erlebnissen zu erfreuen. Züge haben dann grundsätzlich die Angewohnheit, sich eine Minute bevor man den Bahnhof erreicht, in Bewegung zu setzen. Schließlich soll man ja die hübschen bunten roten Laternen bewundern. Nun ja in einer halben Stunde sollte der nächste fahren denke ich und überlege eine Beschäftigungstherapie für die nächsten 30 Minuten. Als nach 20 Minuten immer noch nicht der nächste Zug angeschlagen ist komme ich auf die Idee einen Blick auf den Fahrplan zu werfen. Ich stelle fest, dass die Bahn mir eine weitere Freude beschert. Kein Zug mehr. Die deutsche Taxi-Innung sollte auch mal wieder gesponsert werden denke ich und freunde mich mit dem Gedanken einer 70 € Taxifahrt an. Als mir bewusst wird, dass nach 23:00 Uhr Taxis am Flughafen nur noch an Flugsteig A warten, erwäge ich angesichts des 30 minütigen Rückmarschs gleich im Terminal zu übernachten.

Da mir der Fliesenboden dann aber doch wenig komfortabel erscheint, schleppe ich mich dorthin zurück wo ich 30 Minuten vorher schon einmal war. Lektion für's nächste mal? Mich mit neuen Einkäufen über die Unannehmlichkeiten hinwegtrösten!

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